Bedarfslücke für junge Erwachsene mit Fetalen Alkoholspektrum-Störungen
und gravierenden Verhaltensauffälligkeiten
Der Ev. Verein Sonnenhof e.V. ist bislang Träger von stationären und ambulanten
Angeboten im Bereich der Hilfen zur Erziehung (Erziehungswohngruppen, WGs,
Betreutes Einzelwohnen, Ambulante Betreuung junger Erwachsener, Psychotherapie,
Familientherapie).
Neben der Familienberatung begannen wir vor 10 Jahren unseren integrativen
Arbeitsschwerpunkt zu entwickeln, der fachlich durch interne Fort- und Weiterbildungen
der Mitarbeiter abgesichert ist.
Die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die wir integrativ betreuen, und
denen
wir mit besonderer Förderung und Eingliederungshilfen versuchen eine
gleichberechtigte Teilnahme am Gruppenleben zu ermöglichen, haben vorrangig geistige
Behinderungen/hirnorganische Beeinträchtigungen, die im Zusammenhang mit pränataler
Alkoholexposition, stehen und zeigen die dafür typischen Verhaltensauffälligkeiten und
Einschränkungen.
Ein Teil dieser jungen Menschen ist nach dem 18. Lebensjahr in der Lage, trotz aller
Belastungen, eigenständig zu leben. Der größte Teil von ihnen ist dazu jedoch nicht
in der Lage.
Unsere Erfahrungen werden durch die 2005 abgeschlossene Berliner Langzeituntersuchung
von Prof. Dr. Spohr bestätigt, nach der 80% der betroffenen jungen Frauen und Männer
nicht selbständig leben konnten und lediglich 12% von ihnen eine Arbeit gefunden hatten
und den Lebensunterhalt selbst verdienen konnten.
Für erwachsene Menschen mit Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD), besteht
in
Deutschland eine Bedarfslücke, auf die wir mit der Konzipierung und dem Aufbau
einer
spezialisierten Wohngemeinschaft, die sich in der Erprobungsphase befindet,
geantwortet haben.
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