FASD-Beratungsstelle Berlin
Fachliche Hilfe bei Fetalen Alkoholspektrumstörungen
Wer wir sind und was wir machen
Unsere FASD-Beratungsstelle in Berlin-Spandau gibt es jetzt schon seit 20 Jahren. Entstanden ist sie aus der praktischen Arbeit mit Menschen, die durch Alkohol im Mutterleib geschädigt wurden. Mittlerweile sind wir so etwas wie die Anlaufstelle Nummer eins in Deutschland für diese besondere Art der Behinderung.
Wir kümmern uns um betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene – und natürlich auch um deren Familien. Oft ist es gar nicht so einfach, FASD zu erkennen. Genau da setzen wir an und bieten die bestmögliche Unterstützung. Die Nachfrage steigt ständig, deshalb planen wir auch, unsere Angebote in den kommenden Jahren noch weiter auszubauen.
Als Pioniere gestartet
Wir können auf einige Meilensteine zurückblicken, auf die wir ziemlich stolz sind. 2007 haben wir zusammen mit Prof. Dr. Spohr die allererste Beratungsstelle für alkohol-geschädigte Kinder in Deutschland aufgebaut. Das war damals echte Pionierarbeit!
Dank der großzügigen Förderung von Aktion Mensch können wir FASD nach internationalen Standards diagnostizieren – als einzige Einrichtung in Deutschland. 2009 haben wir dann das erste internationale FASD-Symposium auf deutschem Boden veranstaltet, und zwar direkt in der Berliner Charité.
Ein echter Durchbruch war unsere Mitarbeit an den medizinischen S3-Leitlinien von 2012. Dadurch können heute Kinder und Jugendliche mit FASD in Sozialpädiatrischen Zentren untersucht werden – und die Krankenkasse bezahlt das auch.
Was wir konkret anbieten
Information und Aufklärung stehen bei uns ganz oben auf der Liste. Wir sprechen mit Betroffenen, Eltern und natürlich auch mit Fachleuten aus verschiedenen Bereichen. Parallel dazu entwickeln wir ständig neue pädagogische und therapeutische Methoden – die fließen dann direkt in unsere praktische Arbeit ein.
Besonders stolz sind wir auf unseren zertifizierten Kurs „Stress-Stop für Jugendliche mit FASD“. Den haben wir speziell für die Bedürfnisse von Jugendlichen mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen entwickelt. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie gut das bei den jungen Leuten ankommt!
Erwachsene nicht vergessen
Ein großer Teil unserer Arbeit dreht sich um Erwachsene mit FASD – ein Bereich, der leider oft übersehen wird. Wir bieten spezialisierte Diagnostik und Beratung in unserer FASD-Sprechstunde an.
Nur bei Erwachsenen aus Berlin müssen wir passen – das übernimmt für uns das KEH (Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge). Alle anderen aus dem Bundesgebiet können gerne zu uns kommen.
Ein echtes Problem sind die langen Wartezeiten für FASD-Untersuchungen bei Erwachsenen. Das liegt schlicht daran, dass dieser Bereich chronisch unterfinanziert ist. Wir raten allen Betroffenen, sich an ihre örtlichen Behindertenbeauftragten zu wenden und auf diesen Missstand aufmerksam zu machen.
Fortbildung mal anders
Unsere Fortbildungen können wir für verschiedene Berufsgruppen maßschneidern – auch vor Ort bei Ihnen, falls gewünscht.
Ein Projekt liegt uns besonders am Herzen: „FASD-Prävention mit Erfahrungsexpert:innen“. Das machen wir zusammen mit dem Bezirksamt Spandau. Die Idee ist genial einfach: Menschen, die selbst Erfahrung mit FASD haben, gehen zum Beispiel in Schulklassen und klären auf. Authentischer geht’s nicht! Frau Kunath aus unserem Team koordiniert das alles.

Vernetzen und forschen
Stillstand gibt’s bei uns nicht. Wir arbeiten immer wieder mit verschiedenen Partnern zusammen und sammeln neue Erkenntnisse über FASD. So können aktuelle Forschungsergebnisse schnell in die Praxis einfließen.
Außerdem entwickeln wir laufend Ideen für Forschungsprojekte im deutschsprachigen Raum. Unser Ziel: Die wissenschaftliche Basis für die Arbeit mit Menschen mit FASD ständig erweitern.
Für die Zukunft haben wir noch einiges vor – neue Angebote für Erwachsene mit FASD, präventive Maßnahmen und generell eine bessere Versorgung für alle Betroffenen.
Unser Team
Fachlich geleitet wird das Ganze von Dipl. Psych. PP Gela Becker. Sie hat gleichzeitig auch die Leitung des Evangelischen Vereins Sonnenhof e.V. inne und ist die direkte Ansprechpartnerin für unsere Beratungsstelle.
Unterstützt wird sie von Dipl.-Psych. PP Ellen Scholz, die sich um Supervision und Fortbildung kümmert. Mit diesen beiden erfahrenen Fachkräften können wir die hohe Qualität unserer Angebote garantieren.


Entstehung und Hintergrund
Träger unserer Beratungsstelle ist der Evangelische Verein Sonnenhof e.V., der sich schon seit Mitte der 90er Jahre auf Kinder spezialisiert hat, die durch Alkohol in der Schwangerschaft geschädigt wurden.
Aus dieser langjährigen Erfahrung ist 2007 die deutschlandweit erste Wohngemeinschaft für junge Erwachsene mit FASD entstanden. 2008 kam betreutes Einzelwohnen dazu, 2012 und 2015 weitere Wohngemeinschaften.
Diese enge Verbindung zwischen praktischer Betreuungsarbeit und unserer Beratungsstelle macht uns ziemlich einzigartig.
Wie alles begann
Die ursprüngliche Beratungsstelle ist 2010 an die Stiftung für das behinderte Kind übergegangen und wurde Teil des Zentrums für Menschen mit angeborenen Alkoholschäden in der Berliner Charité. Heute gehört dieses Zentrum zum Sozialpädiatrischen Zentrum der Charité.
Unsere heutige FASD-Beratungsstelle hat sich daraus als eigenständige, hochspezialisierte Einrichtung entwickelt. Die Kombination aus praktischer Betreuung, Diagnostik, Fortbildung und Forschung – das macht uns zu echten Vorreitern in Deutschland.
Sie brauchen Hilfe?
Falls Sie Unterstützung im Umgang mit FASD benötigen oder einfach mehr über unsere Angebote erfahren möchten – sprechen Sie uns gerne an! Unser Team freut sich darauf, Ihnen zu helfen.